Derdinger Horn wandern – OD2 Rundweg mit wunderschönen Aussichten, Seen und Weinbergen

Das Derdinger Horn und die Rundwanderung, die dort mit OD2 benannt ist, bieten dir ein wunderschönes Erlebnis mit verschiedenen landschaftlichen Charakteristiken und Highlights. 

Highlights der Derdinger Horn Wanderung OD2

• Derdinger Horn Panoramaweg: Atemberaubende Aussichten über die Ebene, Weinberge und umliegende Ortschaften.
• Waldidylle des Kraichgaus: Ruhige Wege durch Laub- und Mischwälder mit Vogelgezwitscher und friedlicher Atmosphäre.
• Waldlehrpfad: Interaktive Einrichtungen wie Gewichtstest von Holzarten und ein Gleichgewichtsparcours.
• Kraichsee: Ein historischer, großer Waldsee aus dem 14. Jahrhundert, der eine willkommene Abwechslung bietet.
• Wildgehege Sternenfels: Beobachtung von Damwild und Mufflons in natürlicher Umgebung, verbunden mit Naturschutz.
• Trinkwaldsee: Ein kleiner, idyllischer See mit angeblich trinkbarem Wasser.
• Rotenburger Waldweiher: Natürlicher Lebensraum für Amphibien und ein weiterer ruhiger Ort auf der Tour.
• Weinberge und Aussichtspunkte: Panoramen über Hohenklingen, Freudenstein und die Weinlandschaft, ergänzt durch Sitzgelegenheiten.
• Bernhardsweiher: Teil des Schutzgebiets Natura 2000, Heimat seltener Pflanzenarten wie des strahlenden Zweizahns.
• Schlossbergturm Sternenfels (Ausblick): Fantastischer Blick auf die Hügel und den Turm von Sternenfels auf dem Rückweg.

Anfahrt und Parken

Die Derdinger Horn Wanderung OD2 startet am Wanderparkplatz Derdinger Horn, der sich gut erreichbar in der Nähe von Oberderdingen befindet. Mit dem Auto gelangst du über die B293 oder B35 bequem in die Region. Der Parkplatz bietet ausreichend Stellplätze, auch an Wochenenden, und ist ein idealer Ausgangspunkt für die Rundwanderung.

Die folgende Karte zeigt dir den Standort des Parkplatzes:

Wenn du öffentliche Verkehrsmittel verwenden möchtest, gibt es Verbindungen bis Oberderdingen, von wo aus du den Startpunkt nach einem kurzen Fußweg erreichst. Die Lage des Parkplatzes ist zudem gut ausgeschildert, sodass du ihn problemlos findest.

Derdinger Horn wandern – OD2 Tourbeschreibung

Etappe 1: Vom Derdinger Horn durch den Wald

Die Derdinger Horn Wanderung OD2 startet am Wanderparkplatz Derdinger Horn. Hier gibt es mehrere Parkplätze, an denen du parken kannst.

Richtung Nordosten führt ein Waldweg und bringt dich direkt in die Waldidylle des Kraichgaus. Durch die Bäume hindurch hast du Richtung Norden den Blick auf Oberderdingen. 

Nach 700 Metern kommst du bereits auf einen wunderschönen Panoramaweg, auf dem du eine geniale Aussicht über die Ebene und Ortschaften bis in die Ferne bekommst. 

Nach rechts verläuft die Tour dann wieder in den Wald, wo dich eine friedliche Atmosphäre mit Vogelgezwitscher erwartet. Dort triffst du dann auch auf ein geschnitztes Wildschwein, das auf den ersten Blick im Augenwinkel täuschend echt wirken kann. 

Etappe 2: Über den Waldlehrpfad zum Kraichsee

Auf einem Waldlehrpfad wanderst du am Kupferhaldenkopf und kommst dabei immer wieder an kleinen Einrichtungen, wie einer Wippe oder einem Gleichgewichtsparcours vorbei. Auch der ein oder andere Hochsitz ist dabei. 

Die frische Luft, der Duft der Pflanzen und vor kurzem gefällte Bäume zeichnen den Weg genauso aus, wie die entspannende Wirkung der unmittelbaren Umgebung. 

Eine weitere informative Einrichtung gibt dir die Möglichkeit, die verschiedenen Holzarten auf ihr Gewicht zu prüfen. Da verschiedene Holzarten unterschiedlich viel Wasser aufnehmen und halten, ergibt sich für diese auch unterschiedlich viel Gewicht. 

Der Wald bietet hier also nicht nur ein entspanntes Wandererlebnis, sondern auch ein informatives. Richtung Kraichsee geht die Route weiter und du findest auch Beschilderung dorthin. 

Etappe 3: Kraichsee, Trinkwaldsee, Waldweiher Rotenburg

Der Kraichsee ist ein verhältnismäßig großer Waldsee. Er wurde im 14. Jahrhundert zur Fischzucht angelegt und  bringt heute eine willkommene Abwechslung in deine Tour.

Die Route der Derdinger Horn Wanderung führt vom See aus weiter durch den Wald. Parallel zu einem kleinen Bachlauf, in dem aber nicht immer Wasser zu finden ist, verläuft der Waldweg. 

Du erreichst nach etwa km der OD2 Tour den Trinkwaldsee und das Wildgehege Sternenfels. 

Der Trinkwaldsee ist ein weiterer kleiner See, der aber angeblich trinkbares Wasser hält. 

Das Wildgehege Sternenfels zeigt Damwild und Mufflons in natürlicher Umgebung. Es verbindet Tierbeobachtung mit Naturschutz und bleibt dank Spenden und Pflege ein beliebtes Ausflugsziel. Es ist allerdings zu erwähnen, dass hier nicht immer Tiere zu finden sind.

Weiter verläuft die Route Richtung Sternenfels entlang des Wildgeheges. 

Die Route macht dann kurz vor dem Ort eine enge Rechtskurve, um auf der gegenüberliegenden Seite oberhalb des Wildgeheges wieder Richtung Südwesten zu führen. Dabei bekommst du beim Blick zurück auch eine tolle Aussicht auf die Hügel und den Schlossbergturm Sternenfels. 

Der Weg bringt dich zum Waldweiher Rotenburg, natürliches Zuhause für verschiedene Amphibien und andere Tierarten.

Etappe 4: Über weiten Feldweg zum Bernhardsweiher

Du folgst dem breiten Waldweg, bis du nach rechts auf einen schmalen Trail gelangst, dem du so lange folgst, bis er dich wieder auf eine freie Fläche bringt. Auf dem Weg läufst du übrigens auch an einem großen Campingplatz vorbei. Es geht dann weiter auf einem Schotterweg, wobei du nach rechts und links einen schönen Ausblick über die Felder bekommst. 

Dieser Weg reicht über eine längere Strecke und bietet einen angenehmen Kontrast zum vorherigen Waldweg. 

etztlich gelangst du zu den Weinbergen, wo sich direkt an der Abzweigung auch Bänke zum Entspannen und Genießen der Aussicht befinden. Du kannst hier Hohenklingen und Freudenstein überblicken. 

Der wunderschöne Panoramaweg ermöglicht dir, in die Weinlandschaft einzutauchen. Wunderschöne Aussichten über diese Landschaft bieten sich dir dabei. Neben mehreren Sitzbänken lädt auch eine kleine Hütte zum Verweilen und Genießen ein. 

Danach geht es zurück in den Wald. Hier folgst du einem breiten Weg, bis er dich zum Bernhardsweiher bringt. Dieser bietet zwischen Wald und Weinbergen einen tollen Blick und ein weiteres Element der Abwechslung auf der Tour. 

Der Bernhardsweiher ist Teil des FFH-Gebiets Stromberg und somit im europaweiten Schutzgebietsnetz Natura 2000 verankert. Durch gezielte Pflegemaßnahmen, wie die Absenkung des Wasserstands im Sommer, wird der Lebensraum seltener Arten wie dem Laubfrosch geschützt. Zusätzlich ermöglicht dies das Aufkeimen von Samen bedrohter Pflanzenarten wie dem Strahlenden Zweizahn, der nur an trockenfallenden Ufern blühen kann.

Etappe 5: Derdinger Panoramaweg

Vom Weiher führt der Weg über eine Treppe nun bergauf, wodurch du von oben einen tollen Ausblick auf den See bekommst.

Hier beginnt der Derdinger Horn Panoramaweg. Dieser ist wirklich wunderschön. Er bietet neben seinen genialen Aussichten auch immer wieder Sitzgelegenheiten, um diese entspannt zu genießen. 

Großartige Weitsicht und auch die geniale Möglichkeit, einen romantischen Sonnenuntergang über den Weinbergen zu genießen, sind hier ein atemberaubendes Highlight!

Er bringt dich auf diese tolle Art und Weise letztlich wieder zum Parkplatz, an dem die Tour auch begonnen hat. 

Unsere Erfahrungen auf der Derdinger Horn Wanderung OD2 

Wir haben einen wirklich schönen Winter-Samstag im frühen Februar erwischt, um diese einfache, aber schöne Tour im Kraichgau zu unternehmen. Wir wussten gar nicht, was uns genau erwartet, aber wir hatten einfach Lust, die hügelige Landschaft zu erkunden.

Es war wirklich eine relativ einfache Wanderung, denn wir kamen sehr gut voran, was vor allem daran lag, dass große Teile der Tour kaum Steigung hatten. Insgesamt hat uns besonders gut gefallen, dass die Wanderung eine Mischung aus Aussichten über Weinberge und Felder und Waldgebiet mit Seen bietet. Diese kontrastreiche Variation hat das Wandern für uns insgesamt ausreichend abwechslungsreich gemacht.

Besonders die Aussichten über die Weinberge haben uns sehr gut gefallen. Hier ist der Derdinger Horn Panoramaweg hervorzuheben. Ebenfalls genial fanden wir, dass es einige Seen auf der Route gibt, die unserem Ausflug noch ein weiteres interessantes Element gegeben haben.

Wir finden, dass jede Region unserer schönen Erde etwas Tolles zu erleben bietet. Der Kraichgau und die Derdinger Horn Rundwanderung OD2 sind auf jeden Fall den Ausflug wert.

Die Natur auf der Derdinger Horn Wanderung OD2

Der Kraichgau, oft als „Land der 1000 Hügel“ bezeichnet, ist eine Region mit einer außergewöhnlichen landschaftlichen Vielfalt. Hier treffen sanfte Hügel, weitläufige Streuobstwiesen, dichte Wälder und fruchtbare Lössböden aufeinander und bieten einer Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten ein Zuhause.

Flora – Die Pflanzenwelt des Kraichgaus

Die Böden des Kraichgaus sind besonders fruchtbar, was eine reiche Vegetation begünstigt. Typisch für die Region sind weitläufige Weinberge, die nicht nur für den Weinanbau genutzt werden, sondern auch Lebensraum für wärmeliebende Pflanzen wie die Kugeldistel, den Wiesen-Salbei und den Echten Dost (wilder Oregano) bieten. Dazwischen gedeihen häufig Kräuter wie Thymian und Wermut, die trockene, kalkreiche Standorte bevorzugen.

Die Streuobstwiesen, ein charakteristisches Element der Kulturlandschaft, beherbergen eine Vielzahl an alten Obstsorten, darunter Äpfel, Birnen, Zwetschgen und Kirschen. Die blühenden Bäume bieten im Frühjahr Nektar für unzählige Insekten und prägen mit ihrer Blütenpracht das Landschaftsbild.

Die Wälder der Region sind geprägt von einer Mischung aus Laubbäumen, insbesondere Buche, Eiche, Ahorn und Esche. In den feuchteren Bereichen findet man zudem Erlen und Weiden. Diese Wälder bieten Schutz für viele Tiere und sind ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems.

Fauna – Die Tierwelt im Kraichgau

Dank der abwechslungsreichen Landschaft findet man im Kraichgau eine beeindruckende Artenvielfalt. In den Weinbergen und auf den Wiesen sind zahlreiche Insekten heimisch, darunter Schwalbenschwänze, Bläulinge und Wildbienen, die von den blütenreichen Biotopen profitieren.

Die Wälder sind Lebensraum für verschiedene Säugetiere wie Rehe, Wildschweine und Dachse, die hier ausreichend Nahrung und Unterschlupf finden. Auch Rot- und Schwarzwild sind in den tieferen Waldgebieten anzutreffen.

Besonders artenreich ist die Vogelwelt: In den Baumkronen der Laubwälder brüten Buntspechte, Waldkauze und Kernbeißer, während auf den Streuobstwiesen oft Steinkäuze und Neuntöter zu beobachten sind. An den Feuchtgebieten wie dem Bernhardsweiher leben zudem Graureiher, Stockenten und verschiedene Libellenarten.

Naturschutz und Bedeutung der Region

Der Kraichgau gehört zu den ökologisch wertvollen Kulturlandschaften Deutschlands, die durch traditionelle Landnutzung entstanden sind. Durch den Erhalt von Streuobstwiesen, extensive Landwirtschaft und den Schutz von Feuchtgebieten wird sichergestellt, dass die hohe Biodiversität dieser Region bewahrt bleibt. Zahlreiche Naturschutzgebiete tragen dazu bei, die vielfältige Flora und Fauna zu schützen und sie auch für zukünftige Generationen erlebbar zu machen.

Das Wildgehege Sternenfels

Das Wildgehege in Sternenfels ist seit 1973 eine Attraktion für Besucher der Region und bietet einen besonderen Einblick in die Lebensräume von Damwild und Mufflons. Ursprünglich in Verbindung mit dem Bau des „Trinkwaldsees“ angelegt, wurde das Gehege im Laufe der Jahre erweitert und 1998 durch neue Wiesengrundstücke und einen Zugang über das Freibad zum beliebten Ausflugsziel ausgebaut.

Damwild im Wildgehege

Das Damwild, das kleiner als Rothirsche ist, beeindruckt durch seine charakteristischen Schaufelgeweihe und das gefleckte Fell, das in verschiedenen Farbvarianten von weiß bis dunkelbraun auftritt. Ursprünglich in Europa weit verbreitet, wurde es nach der Eiszeit wieder eingeführt. Bevorzugte Lebensräume des Damwilds sind Laub- und Mischwälder in Verbindung mit offenen Wiesenlandschaften. Im Gehege können Besucher die Tiere besonders während der Brunftzeit im Herbst beobachten, wenn die Hirsche um Weibchen konkurrieren. Tragzeit und Geburt der Kälber finden zwischen Mai und Juni statt.

Mufflons – Wildschafe aus gebirgigen Landschaften

Die Mufflons im Gehege stammen aus der Unterart des Europäischen Mufflons und gelten als die kleinste Unterart der Wildschafe. Mit ihrem glatten Haarkleid und den auffälligen, gebogenen Hörnern der Widder sind sie ein faszinierender Anblick. Sie bevorzugen hügelige und gebirgige Landschaften, was sie zu idealen Bewohnern der Kraichgauer Umgebung macht. Im Gehege leben sie in Rudeln, wobei die Widder außerhalb der Paarungszeit meist getrennt von den Weibchen weiden.

Das Gehege bietet nicht nur eine Möglichkeit zur Beobachtung dieser beeindruckenden Tiere, sondern trägt auch zur Erhaltung ihrer Lebensräume bei. Es wurde zuletzt 2016 modernisiert, und die Pflege sowie Unterhaltung des Wildgeheges wird von lokalen Initiativen und Spenden unterstützt.

Geologie des Strombergs und Heuchelbergs

Die Strom- und Heuchelberg-Region gehört zur Schichtstufenlandschaft zwischen Donau, Schwarzwald und Odenwald. Ihre Entstehung geht auf Ablagerungen in urzeitlichen Meeren sowie Erdbewegungen, Verschiebungen und Einbrüchen zurück, die über Jahrtausende durch Wasser und Erosion geformt wurden.

Aus Muschelkalk-Landschaften, wie sie auch im Kraichgau vorkommen, ragen die mächtigen Keuperschichten hervor. Diese bestehen aus verschiedenen Gesteinsarten, darunter Gipskeuper, Schilfsandstein und Stubensandstein. Die härteren Schichten, wie der Stubensandstein, bilden aufgrund ihrer Widerstandsfähigkeit die markanten Höhen, während weichere Schichten wie der Gipskeuper schneller abgetragen werden.

Das Phänomen der Reliefumkehr veranschaulicht diesen Prozess: Durch die Erosion der weicheren Gesteine bleibt der härtere Teil stehen, sodass aus ursprünglich tiefer gelegenen Mulden Berge entstehen. Diese geologischen Prozesse prägen das Landschaftsbild des Strom- und Heuchelbergs nachhaltig und machen es einzigartig.

FAQs zur Derdinger Horn Wanderung OD2