Cape Palliser Robbenkolonie

Cape Palliser: Leuchtturm-Abenteuer und Robbenkolonie am südlichsten Punkt der Nordinsel Neuseelands

Cape Palliser, am südlichsten Punkt der Nordinsel Neuseelands, ist ein Ort voller rauer Schönheit und Abenteuer. Hier thront der majestätische Leuchtturm von 1897 hoch auf einer Klippe, während sich darunter die größte Seehundkolonie der Nordinsel ausbreitet.

Die dramatische Küstenlandschaft, geprägt von steilen Klippen, wuchtigen Wellen und dem weiten Blick über die Palliser Bay, zieht Besucher in ihren Bann.

In diesem Beitrag erfährst du, was dich am Cape Palliser in Neuseeland erwartet, wie auch die einen Ausflug dorthin unternehmen kannst und welche Erfahrungen wir an diesem Ort gemacht haben.

Was ist das Cape Palliser und was erwartet dich dort?

Cape Palliser ist der südlichste Punkt der Nordinsel Neuseelands, ein abgelegener und beeindruckender Ort, der für seine raue Küstenlandschaft und die faszinierende Tierwelt bekannt ist.

Besonders auffällig ist der historische Leuchtturm, der seit 1897 hoch auf den Klippen thront und Seefahrern den Weg weist. Hier treffen ungezähmte Natur und Geschichte aufeinander. Das Gebiet bietet dir nicht nur einen spektakulären Blick auf das wilde Meer, sondern ist auch die Heimat der größten Pelzrobbenkolonie der Nordinsel.

Das Kap hat eine tiefe kulturelle Bedeutung für die Māori und wurde von Kapitän James Cook nach seinem Freund Admiral Sir Hugh Palliser benannt.

Highlights: Das erwartet dich am Cape Palliser (und in der Nähe):

  • Cape Palliser Leuchtturm: Der markante, rot-weiß gestreifte Leuchtturm thront seit 1897 auf einer Klippe und ist über 250 Stufen erreichbar. Oben wirst du mit einem atemberaubenden Blick über die Küste und das Meer belohnt.
  • Pelzrobbenkolonie: Cape Palliser beheimatet die größte Pelzrobbenkolonie der Nordinsel. Besonders in den Sommermonaten (November bis Januar) kannst du Jungtiere beobachten, die am Ufer spielen.
  • Putangirua Pinnacles: Diese beeindruckenden Felsformationen, die in „Herr der Ringe“ als Drehort dienten, befinden sich nur wenige Kilometer entfernt und bieten eine spektakuläre Wanderkulisse.
  • Ngawi Fischerdorf: Ein Besuch des charmanten Fischerdorfs, das mehr Traktoren pro Kopf hat als jeder andere Ort, gibt dir einen Einblick in das lokale Leben. Hier kannst du frische Fisch & Chips direkt am Meer genießen.
  • Palliser Bay: Entdecke die wilde Küste bei einem Spaziergang oder genieße die Aussicht auf die Cook Strait, eine der beeindruckendsten Meeresengen Neuseelands.
  • Aorangi Forest Park: Ein Paradies für Wanderer. Hier startet die Aorangi Crossing, eine anspruchsvolle Wanderroute durch die unberührte Natur.

Anfahrt und Parken

Um zum Cape Palliser zu gelangen, startest du in Wellington und fährst Richtung Norden über den State Highway 2 (SH2) in Richtung Featherston und Martinborough. Die Fahrt dauert etwa zwei Stunden.

Von Wellington nach Martinborough:

  • Verlasse Wellington und folge der SH2 durch die Hutt Valley Region und weiter nach Featherston.
  • In Featherston biegst du rechts auf die SH53 ab, die dich direkt nach Martinborough führt.

Von Martinborough zum Cape Palliser:

  • In Martinborough folgst du der Lake Ferry Road, die dich in südwestlicher Richtung entlang des Lake Onoke führt. Bleibe auf dieser Straße.
  • Kurz vor Lake Ferry biegst du links auf die Cape Palliser Road ab, die dich entlang der Küste führt. Die Strecke wird hier besonders landschaftlich reizvoll, mit dramatischen Klippen und Blick auf die Palliser Bay.

Die letzten Kilometer:

  • Der letzte Abschnitt der Cape Palliser Road ist eine Schotterstraße. Diese führt dich direkt zum Leuchtturm. Parke auf dem Parkplatz unterhalb des Leuchtturms und nimm die 250 Stufen hinauf zum Cape Palliser Lighthouse.
  • Entlang der Strecke kommst du an Ngawi vorbei, einem charmanten Fischerdorf mit vielen Traktoren, die die Fischerboote ins Wasser bringen. Diese Strecke bietet dir zahlreiche Gelegenheiten für Fotostopps und beeindruckende Ausblicke.

Die folgende Karte hilft dir bei der Anfahrt und Navigation:

Am Cape Palliser Lighthouse gibt es einen Parkplatz direkt unterhalb des Leuchtturms, von dem aus du die 250 Stufen hinaufsteigen kannst, um die atemberaubende Aussicht zu genießen​.

Der Aufstieg zum Cape Palliser Leuchtturm: 250 Stufen mit Aussicht

Der Weg zum Leuchtturm am Cape Palliser beginnt direkt am Parkplatz unterhalb der Klippe. Von dort führen dich etwa 250 schmale Stufen hinauf. Die Treppe ist steil, aber gut begehbar, wobei sie bei Regen oder Nässe rutschig sein kann.

Während du die Stufen erklimmst, wirst du mit immer besseren Ausblicken auf die rauen Küsten und die tosenden Wellen der Cook Strait belohnt. Es lohnt sich, zwischendurch anzuhalten, um die frische Meeresbrise zu genießen und die spektakuläre Landschaft auf dich wirken zu lassen.

Oben angekommen, eröffnet sich dir ein atemberaubendes Panorama. Du hast einen weiten Blick über die Palliser Bay, und an klaren Tagen kannst du sogar bis zur Südinsel Neuseelands sehen.

Das tosende Meer unter dir und die schroffe Küstenlinie verleihen dem Ort eine beeindruckende, fast magische Atmosphäre. Außerdem kannst du oft die Robbenkolonie unterhalb des Leuchtturms beobachten, während die Tiere sich auf den Felsen sonnen oder im Meer spielen.

Die Robbenkolonie am Cape Palliser

Cape Palliser ist nicht nur für seinen beeindruckenden Leuchtturm bekannt, sondern auch als Heimat der größten Pelzrobbenkolonie auf der Nordinsel Neuseelands.

Diese Robben, auch Neuseeländische Pelzrobben oder Kekeno genannt, haben sich diesen abgelegenen Ort ausgesucht, da die felsige Küste und die geschützten Buchten ihnen ideale Bedingungen bieten. Hier können sie sich sicher ausruhen, ihre Jungen großziehen und Nahrung aus dem nahen Meer holen. Die Robben ernähren sich hauptsächlich von Fisch und Tintenfisch, den sie in den kühlen Gewässern um Cape Palliser finden.

Besonders im Sommer, von November bis Januar, ist die Kolonie ein lebendiger Ort, denn dann ist Paarungs- und Geburtszeit. Die Weibchen gebären in dieser Zeit ihre Jungen, während die Männchen ihren Rang in der Kolonie verteidigen. Es ist faszinierend, den Robben bei ihrem entspannten Sonnenbad auf den Felsen oder den verspielten Jungen beim Herumtollen in den Felsenpools zuzusehen. Die geschützte Umgebung und das reichhaltige Nahrungsangebot machen das Cape Palliser zu einem optimalen Brutplatz für diese Tiere.

Interessant ist, dass die Population der Neuseeländischen Pelzrobben sich seit der Zeit des kommerziellen Robbenfangs stark erholt hat. Nachdem sie im 19. Jahrhundert fast ausgerottet wurden, wurde die Kolonie in den 1990er Jahren entdeckt und wächst seitdem stetig. Heute zählt sie mehrere hundert Tiere, und ihre Zahl nimmt weiter zu.

Cape Palliser bietet dir somit nicht nur spektakuläre Landschaften, sondern auch die Möglichkeit, diese majestätischen Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten.

Cape Palliser Roadtrip

Ein Roadtrip zum Cape Palliser ist ein echtes Abenteuer, das dir die wilde und unberührte Seite Neuseelands näherbringt. Du startest am besten in Wellington und fährst entlang der Küste auf einer atemberaubenden Strecke.

Schon die Fahrt selbst ist ein Highlight, mit weiten Ausblicken auf das Meer und die dramatischen Klippen der Palliser Bay. Besonders faszinierend sind die letzten Kilometer, auf denen du über eine Schotterstraße fährst und dich das Gefühl von Freiheit und Abenteuer begleitet.

Entlang der Route gibt es immer wieder interessante Stopps. Ein Muss ist das Fischerdorf Ngawi, das berühmt für seine Traktoren ist, die die Boote ins Meer schieben. Hier kannst du eine Pause einlegen und den Charme des Dorfes auf dich wirken lassen. Vielleicht genießt du auch frischen Fisch direkt am Meer.

Je näher du dem Cape Palliser kommst, desto beeindruckender wird die Landschaft. Steile Klippen, schroffe Felsen und die endlose Weite des Ozeans – diese Kulisse begleitet dich bis zum Leuchtturm, der stolz auf einer Klippe thront.

Geschichte und Kultur

Cape Palliser ist nicht nur landschaftlich beeindruckend, sondern hat auch eine reiche Geschichte und tiefe kulturelle Bedeutung.

Das Kap wurde 1770 von Kapitän James Cook nach Admiral Sir Hugh Palliser benannt, einem britischen Marineoffizier, der ein enger Freund von Cook war. Doch lange vor der Ankunft der Europäer war dieses Gebiet für die Māori von großer Bedeutung. In der Sprache der Māori wird das Cape Palliser als Mātakitaki-a-Kupe bezeichnet, was auf den legendären Entdecker Kupe verweist, der als einer der ersten Menschen Neuseeland erreichte.

Die Māori sehen diesen Ort als einen der Plätze, von denen aus Kupe über das Meer blickte und neue Wege erkundete.

Die Geschichte des Kaps ist eng mit der Seefahrt verbunden, und die gefährlichen Gewässer in der Umgebung machten es zu einem berüchtigten Ort für Schiffsunglücke im 19. Jahrhundert. Insgesamt sollen in der Palliser Bay rund 20 Schiffe gesunken sein, was letztlich zur Errichtung des Leuchtturms im Jahr 1897 führte. Der Leuchtturm half dabei, die Seefahrer sicher durch diese tückische Region zu navigieren.

Für die Māori spielt Cape Palliser auch heute noch eine kulturelle Rolle. Es ist ein Ort der Geschichten und Mythen, der tiefe Verbindungen zur Geschichte ihres Volkes und ihrer Vorfahren hat. Die Landschaft und das Meer um das Kap sind nicht nur natürliche Schätze, sondern auch Zeugnisse ihrer spirituellen und kulturellen Traditionen.

Unsere Erfahrungen am Cape Palliser

Auf unserer 4-monatigen Neuseeland-Rundreise haben wir auch das Cape Palliser besucht und einen Roadtrip dorthin unternommen.

Zunächst waren wir uns gar nicht sicher, ob wir den Weg dorthin wirklich auf uns nehmen sollen, aber da wir sowieso zu den Putangirua Pinnacles wollten, hat sich auch der Abstecher zum Cape Palliser angeboten.

Letztlich sind wir sehr froh, das auch gemacht zu haben, denn wir haben Unglaubliches dort erlebt.

Zum einen ist die Fahrt zum Leuchtturm sehr schön. Als wir dort waren, war niemand anderes auf der Straße unterwegs (Nebensaison). Das raue Meer, der starke Wind und die schroffe Küstenlandschaft haben damit dann ein sehr abenteuerliches und wildes Bild ergeben, mit der entsprechenden Atmosphäre.

Der Leuchtturm war ein tolles Highlight und wir haben die Aussicht sehr genossen.

Unser absoluter Höhepunkt war aber die Robbenkolonie. Bei unserem Besuch waren unglaublich viele Robben da. Die Tatsache, dass sie in freier Wildbahn leben und so zahlreich diesen zugänglichen Ort aufsuchen, war für uns erstaunlich.

Wir haben viele Robben sehen können aus verschiedenen Perspektiven und haben dabei auch tolle Fotos (selbst aus der Entfernung schießen können).

Wir konnten uns kaum dazu entschließen, die Kolonie und das Kap letztlich wieder zu verlassen.

Unserer Erfahrung nach ist das Cap Palliser in vielerlei Hinsicht den Besuch wert und wir können es dir auch zur Nebensaison in Neuseeland sehr ans Herz legen.

Alle Cape Palliser Bilder in der Galerie

FAQ

Wie komme ich zum Cape Palliser?

Am besten startest du von Wellington aus. Die Fahrt dauert etwa zwei Stunden und führt über den State Highway 2 Richtung Featherston und dann weiter über Martinborough. Die letzten Kilometer der Strecke sind eine Schotterstraße.

Wie viele Stufen hat der Weg zum Leuchtturm?

Der Aufstieg zum Cape Palliser Leuchtturm besteht aus etwa 250 Stufen. Es lohnt sich, denn oben erwartet dich eine atemberaubende Aussicht.

Wann ist die beste Zeit, um die Robben zu sehen?

Die beste Zeit, um die Robbenkolonie zu besuchen, ist von November bis Januar. In dieser Zeit siehst du besonders viele Jungtiere.

Wie groß ist die Pelzrobbenkolonie am Cape Palliser?

Es handelt sich um die größte Pelzrobbenkolonie der Nordinsel, mit hunderten Tieren, die das Kap als Brutplatz nutzen.

Kann man am Cape Palliser übernachten?

Ja, es gibt in der Nähe Campingplätze, zum Beispiel den Waimeha Camping Village und den Ngawi Camping Area, wo du unter den Sternen übernachten kannst.

Ist der Leuchtturm am Cape Palliser immer noch in Betrieb?

Ja, der Leuchtturm wurde 1897 erbaut und 1986 automatisiert. Er sendet weiterhin Lichtsignale, um Schiffe sicher durch die Cook Strait zu führen.

Wie gefährlich sind die Gewässer um das Cape Palliser?

Die Gewässer um das Kap sind berüchtigt für starken Seegang und hohe Wellen. Im 19. Jahrhundert ereigneten sich dort zahlreiche Schiffsunglücke.

Tobi

Hi, ich bin Tobi. Ich liebe es, neue Gegenden zu entdecken und vor allem eine gute Aussicht zu genießen. Auf unseren Ausflügen filme ich gerne den Weg und die Highlights mit. Mehr erfährst du auf unserer About-Seite.

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