Der Pachnes ist der zweithöchste Berg auf Kreta und der höchste innerhalb der atemberaubenden Weißen Berge der griechischen Insel.
Als Bergwanderung mit mittelschwerem Anspruch ist dies eine Tour, die für verschiedene Kreta-Urlauber machbar ist. Deshalb ist die Pachnes Tour vielleicht auch für dich ein möglicher Höhepunkt auf deiner Reise.
Jedoch gibt es einiges zu beachten. Deshalb findest du hier viele wichtige Hinweise und Tipps für die Planung deiner Pachnes Wanderung. Außerdem haben wir eine Wanderkarte für dich sowie eine detaillierte Routenbeschreibung.
Inhaltsverzeichnis
Was ist der Berg Pachnes und was erwartet dich dort?
Der Pachnes ist mit 2.453 Metern der zweithöchste Berg Kretas und liegt mitten in den beeindruckenden Weißen Bergen, den Lefka Ori. Er ist bekannt für seine karge, fast mondähnliche Landschaft, die von hellen Kalksteinflächen geprägt wird. Diese verleihen dem Gebirge im Sonnenlicht eine fast weiße Färbung, die ihm seinen Namen gab.
Was dich dort erwartet, ist eine Mischung aus surrealer Schönheit und beeindruckender Weite. Der Aufstieg führt dich durch steinige Pfade und Geröllfelder bis zu einem Gipfel, von dem aus du einen spektakulären Rundblick hast.
Bei klarer Sicht kannst du das Libysche Meer im Süden, die Samaria-Schlucht im Westen und sogar die Insel Gavdos erspähen. Die Szenerie wirkt wie aus einer anderen Welt – besonders die „Hohe Wüste“, ein Plateau auf dem Weg zum Gipfel, das völlig vegetationslos ist und fast schon unwirklich erscheint. Es ist ein Ort, der sowohl Abenteuerlustige als auch Naturbegeisterte in seinen Bann zieht.
Die Weißen Berge
Die Weißen Berge, auf Griechisch Lefka Ori genannt, sind das größte Gebirgsmassiv auf der Insel Kreta und erstrecken sich über eine Fläche von etwa 1.000 Quadratkilometern. Sie liegen im westlichen Teil der Insel, nahe der Stadt Chania, und bestehen hauptsächlich aus hellem Kalkstein, der ihnen ihren charakteristischen Namen verleiht.
Das Massiv umfasst über 50 Gipfel, die höher als 2.000 Meter sind. Der höchste Punkt ist der Pachnes mit einer Höhe von 2.453 Metern, der nach dem Psiloritis der zweithöchste Berg Kretas ist.
Ein markantes Merkmal der Lefka Ori ist die sogenannte „Hohe Wüste“ im zentralen Bereich des Gebirges. Diese einzigartige Landschaft besteht aus kargen, vegetationsarmen Flächen und erinnert an eine Mondlandschaft. Sie ist eine der wenigen Hochwüsten Europas und bietet eine beeindruckende Kulisse für Wanderer und Naturliebhaber.
Die Weißen Berge sind durchzogen von zahlreichen Schluchten, von denen die Samaria-Schlucht die bekannteste ist. Mit einer Länge von etwa 16 Kilometern zählt sie zu den längsten Schluchten Europas und zieht jährlich zahlreiche Besucher an.
Für Wanderer bieten die Lefka Ori vielfältige Routen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden
Anfahrt und Parken
Zum Start der Pachnes Wanderung kannst du mit dem Auto gelangen. Hierzu ist aber wichtig zu erwähnen, dass du dies nur mit einem geländefähigen Fahrzeug und einer entsprechenden Schotterstraßenversicherung tust (z.B. Mietwagen von Bestcars).
Die Route zum Fahren verläuft über eine spektakuläre und herausfordernde Schotterstraße den Berg hoch. Hier solltest Du 1,5 bis 2 Stunden alleine für diesen Abschnitt einplanen und gute Nerven mitbringen. Ist das aber der Fall, dann hat diese Straße auch viel zu bieten: spektakuläre Aussichten, markante Landschaften, ein abenteuerliches Roadtrip-Erlebnis.
Die folgende Karte zeigt dir, wo du am besten dein Auto abstellen kannst:
Es gibt hier keinen offiziellen Parkplatz. Du wirst auf deinem Weg auf der Schotterpiste aber auch schnell merken, dass hier nichts so richtig offiziell ist geschweigedenn ausgebaut. Die obige Karte zeigt dir aber einen passenden Ort zum parken mit etwas mehr Platz.
Pachnes Wanderkarte
Damit du auch deine eigene Tour auf den Pachnes in den Weißen Bergen unternehmen kannst, haben wir hier für dich ein Wanderkarte und eine detaillierte Routenbschreibung der Tour.
Detaillierte Routenbeschreibung der Pachnes Wanderung
Etappe 1: Von der Dirtroad auf den Wanderpfad
Nachdem du die abenteuerliche und spektakuläre Schotterpiste bis zum Startpunkt der Wanderung gefahren bist, suchst du dir einen breiten Platz, an dem du dein Auto ungestört abstellen kannst.
Auch wenn es zunächst so aussehen mag, dass die Straße ewig weiter so führt und befahren werden kann, irrt das. Tatsächlich endet sie nämlich bald darauf. Du läufst auf einem schwer erkennbaren Bergpfad über das Felsmassiv. Hier findest du kurz darauf auch orange-weiße Wegmarkierungen.
Der Weg wird nun gut erkennbar und gut geübte Bergwanderer problemlos begehbar.
Etappe 2: Zum Pachnes-Sattel
Das Bergpanorama, das dich umgibt, ist atemberaubend. Die Landschaft ist ohne Zweifel etwas Besonderes, denn die karge Natur ohne Pflanzen (bis auf etwa Moos an wenigen Stellen) und das relativ farblose Spiel der Kontraste sind einzigartig auf Kreta.
Es geht auf dem schmalen Pfad bergauf und du kannst manchmal den Pachnes schon voraus sehen.
Der fest-felsige Untergrund wird bald zu einem Schotterweg, der klar zu erkennen ist. Er bringt dich auf eine Art Sattel, an dem sich auch eine kleine Steinhütte befindet. Hier bekommst du zum ersten Mal eine grandiose Aussicht hinter den Sattel auf die außergewöhnliche weitere Berglandschaften der Weißen Berge auf Kreta.
Etappe 3: Pachnes Besteigung
Von hier machst du nun eine Kurve nach links, wo der eigentliche Aufstieg zum Pachnes beginnt.
Dieser Pfade Schlängelt sich entlang des Bergrückens langsam bergauf und ist einfach wunderschön. Nicht nur ist es genial zu sehen, wie du deinem Ziel näherkommst, sondern auch die Aussicht zu deiner Rechten zu sehen. Du bekommst einen genialen Ausblick über die Weißen Berge, bei dem du viele Berge und Gipfel überblickst.
Dies findet dann seinen Höhepunkt, sobald du den Gipfel des Pachnes erreichst.
Er liegt auf einer Höhe von 2453 Metern über dem Meeresspiegel.
Dieser Gipfel, der durch eine Steintafel gekennzeichnet ist, zeichnet sich wie im Grunde alle White Mountains dadurch aus, dass er relativ flach ist. Das heißt, dass du hier an verschiedenen Enden laufen kannst. Das gibt grandiose Aussichten aus verschiedenen Perspektiven.
Ganz besonders sind diese beiden dabei hervorzuheben:
- Blick über die Weißen Berge: Da du dich hier auf dem höchsten der Weißen Berge befindest, kannst du alle anderen überblicken und das gesamte Erscheinungsbild der Region und Landschaft perfekt sehen.
- Meerblick: Du befindest dich hier 2453 Meter über dem Meeresspiegel und kannst dadurch auch eine fast schon surreale Sicht auf das große Blau genießen. Du befindest dich so weit oben, dass dieser Ausblick auf das Meer wirklich atemberaubend ist.
Etappe 4: Rückweg
Der Rückweg gestaltet sich einfach. Über dieselbe Route geht es nun wieder bergab. Besonders bemerkenswert ist dabei der geniale Blick auf die außergewöhnliche Landschaft, den du dabei durchgehend hast.
Du kommst beim Abstieg aufgrund der Beschaffenheit des Untergrunds und Weges relativ zügig voran und kannst dabei auch noch jede Menge besondere Aussichten genießen.
Am Auto angekommen heißt es dann, die Rückfahrt anzutreten, welche ebenfalls über dieselbe abenteuerliche Schotterstraße verläuft und seine Zeit braucht.
Schwierigkeitsgrad und Wegbeschaffenheit der Wanderung
Der Weg zum Gipfel des Pachnes ist technisch wenig anspruchsvoll, bietet aber dennoch Herausforderungen, die von der Erfahrung und Kondition des Wanderers abhängen. Die Route führt größtenteils über steinige, aber gut markierte Pfade, die sich durch eine karge, fast vegetationslose Landschaft ziehen. Für Wanderer, die an unebenem Gelände und Geröll gewöhnt sind, dürfte die Beschaffenheit keine großen Schwierigkeiten bereiten. Wer allerdings wenig Erfahrung mit Bergtouren hat, könnte den losen Untergrund als anstrengend empfinden.
Was den Weg besonders macht, ist die fehlende Infrastruktur unterwegs: Es gibt keine Quellen oder Rastplätze, und Schatten ist in der kargen „Hohen Wüste“ so gut wie nicht vorhanden. Das bedeutet, dass ausreichender Sonnenschutz, Wasser und Verpflegung unverzichtbar sind. Die Steigung selbst ist moderat und gleichmäßig, was die Wanderung zwar körperlich fordernd, aber nicht übermäßig anstrengend macht.
Die Tour eignet sich für Wanderer mit guter Grundkondition, die sich auf unebenem Gelände sicher bewegen können. Familien mit älteren Kindern, sportliche Einsteiger und erfahrene Wanderer finden hier gleichermaßen eine interessante Route. Für Menschen mit Knieproblemen oder unsicherem Tritt könnte der Abstieg jedoch beschwerlich sein, da der Geröllpfad stellenweise rutschig sein kann. Insgesamt ist die Wanderung ideal für alle, die eine Mischung aus Abenteuer und faszinierender Landschaft suchen, ohne sich dabei in technische Schwierigkeiten zu begeben.
Erfahrungsbericht: Unsere Tour auf den Pachnes
Dass wir in den Weißen Bergen auf Kreta wandern wollten, stand für uns bereits vor unserer Kreta-Rundreise fest. Die außergewöhnliche Landschaft, die wir zuvor in Bildern gesehen haben, hat unserer Interesse direkt geweckt.
Deshalb haben wir uns einen Tag mit passendem Wetter herausgesucht und haben uns von Frangokastello aus (Ort unserer derzeitigen Unterkunft) auf den Weg gemacht.
Wir hatten uns 3 Stunden für die Hinfahrt genommen, da wir wussten, dass die Fahrt über die abenteuerliche Schotterstraße sehr lange dauern kann. Nicht jeder kann und sollte diese Schotterpiste fahren. Wir hatten extra unser Auto bei TheBestCars mit einer speziellen Schotterstraßen-Versicherung gebucht, sodass wir derartige Touren unternehmen konnten. Doch neben der Versicherung brauchten wir auch gute Nerven und Zeit.
Es war gut, dass wir uns Zeit genommen haben, denn die Straße konnten wir nur sehr langsam fahren. Es hat etwa 1:40 Stunden gedauert.
Die Straße selbst war aber unglaublich spektakulär und die Aussichten grandios. Umso weiter wir dabei fortschreiten, umso surrealer wirkt die Umgebung. Oben angekommen, stellen wir unser Auto ab und finden uns in einer Welt wieder, die so unglaublich aussieht, dass sie von einem anderen Planeten sein könnte.
Also machten wir uns auf den Weg. Der Wanderpfad war sehr angenehm zu gehen und an der Landschaft kann man sich nicht sattsehen.
Nicht nur den Weg haben wir genossen, sondern natürlich auch die Zeit auf dem Gipfel. Die Aussichten waren vielfältig und außergewöhnlich, denn der Kontrast zwischen der Hohen Wüste der Weißen Berge und dem gigantischen Meerblick war sehr eindrucksvoll.
Ingesamt können wir die Pachnes Tour allen empfehlen, die Lust auf ein Abenteuer haben, besondere Landschaft erleben möchten und Zeit, Nerven und das Auto haben, um diese Tour unternehmen zu können.
FAQ
Was ist der Pachnes und wo liegt er?
Der Pachnes ist mit 2.453 Metern der zweithöchste Berg auf Kreta und Teil der Weißen Berge (Lefka Ori). Er liegt im Westen der Insel nahe Chania.
Ist der Aufstieg zum Pachnes für Anfänger geeignet?
Der Weg ist technisch wenig anspruchsvoll, aber erfordert eine gute Grundkondition und Trittsicherheit, da der Untergrund steinig und uneben ist.
Wie lange dauert die Wanderung?
Die Wanderung ab dem Ausgangspunkt auf 1.950 Metern dauert etwa 3 bis 4 Stunden für den Aufstieg. Der Rückweg ist etwas schneller.
Wie ist die Beschaffenheit des Weges?
Der Weg führt über markierte Pfade und Geröllfelder. Es gibt keine Kletterstellen, aber der Untergrund kann rutschig und uneben sein.
Was sollte ich für die Wanderung mitnehmen?
Du brauchst feste Wanderschuhe, Sonnenschutz, ausreichend Wasser, Snacks und eine wetterfeste Jacke, da das Wetter schnell umschlagen kann.
Kann ich mit dem Auto bis zum Ausgangspunkt fahren?
Ja, es gibt eine Schotterpiste, die bis auf etwa 2000 Meter führt. Dafür benötigst du ein geländegängiges Fahrzeug. Alternativ bieten lokale Anbieter 4×4-Shuttle-Services an.
Wann ist die beste Zeit, um den Pachnes zu besteigen?
Die beste Zeit ist zwischen Mai und Oktober, da in den Wintermonaten Schnee liegen und die Temperaturen sehr niedrig sein können.
Gibt es unterwegs Verpflegung oder Wasserquellen?
Nein, auf der Strecke gibt es keine Verpflegungsstellen oder Wasserquellen. Du musst alles, was du benötigst, selbst mitbringen.
Ist der Pachnes gut markiert?
Ja, der Weg ist gut markiert, sodass auch weniger erfahrene Wanderer die Orientierung behalten können. Dennoch ist eine Karte oder eine GPS-App immer empfehlenswert.
Verfasse einen Kommentar