Tama Lakes Track – Wanderung zu den wunderschönen Alpinen Seen im Tongariro Nationalpark

Die Tama Lakes im Tongariro Nationalpark sind zwei alpine Seen, die nicht nur wunderschön sind, sondern auch eine geniale Lage haben. Sie befinden sich direkt am berüchtigten Berg Ngauruhoe (Schicksalsberg aus dem Herr der Ringe) und nahe des Berges Mount Ruapehu.

Warum sich die Wanderung so sehr lohnt und was dich dabei erwartet, zeigen wir dir in diesem Beitrag. Außerdem geben wir dir alle Informationen, wie du selbst diese Tama Lakes Wanderung unternehmen kannst und teilen unsere persönlichen Erfahrungen mit dir.

Das erwartet dich auf der Tama Lakes Wanderung

Es gibt auf der Tama Lake Wanderung viel zu erleben und zu entdecken hier haben wir die Top Highlights der Tour für dich auf deinen Blick:

• Taranaki Falls: Zu Beginn der Wanderung führt der Weg an den beeindruckenden Taranaki Falls vorbei, die 20 Meter über eine alte Lavaschicht stürzen.
• Vulkanische Landschaften: Wandernde durchqueren weite Tussock-Landschaften und können auf dem Weg die dramatische Vulkanlandschaft genießen, geprägt von den beiden aktiven Vulkanen Mount Ngauruhoe und Mount Ruapehu.
• Lower Tama Lake: Der erste der beiden Seen, den Wandernde erreichen, liegt in einem alten Vulkankrater auf etwa 1.240 Metern Höhe. Die Umgebung ist rau und die Aussicht auf den See atemberaubend.
• Upper Tama Lake: Der zweite See liegt höher auf etwa 1.440 Metern und bietet eine noch spektakulärere Aussicht, allerdings muss ein steilerer Abschnitt mit losem Geröll überwunden werden.
• Wetterumschwünge: Da sich die Wanderung in alpiner Umgebung befindet, kann das Wetter sich schnell ändern. Wandernde sollten mit Wind, Regen und niedrigen Temperaturen rechnen, selbst an sonnigen Tagen.
• Herausforderndes Terrain: Nach dem Lower Tama Lake wird der Weg anspruchsvoller, vor allem auf dem steilen Aufstieg zum Upper Tama Lake, wo Geröll und lockerer Untergrund den Weg erschweren.
• Atemberaubende Aussichten: Der Blick auf die beiden Seen, die umliegenden Vulkane und die weite, karge Landschaft bietet ein unvergessliches Panorama.
• Ruhe und Abgeschiedenheit: Abseits der viel frequentierten Tongariro Alpine Crossing bietet die Tama Lakes Wanderung eine ruhigere Alternative, bei der Wandernde die beeindruckende Natur oft für sich allein genießen können.
• Starke Winde: Besonders zwischen den beiden Seen kann es aufgrund der offenen Lage sehr windig werden, was die Wanderung in diesen Abschnitten noch herausfordernder macht.
• Alpine Pflanzenwelt: Auf dem Weg begegnen Wandernde typischer alpiner Vegetation, darunter Tussock-Gräser und alpine Kräuterfelder, die die Vulkanlandschaft prägen.

Die beiden Seen im Detail

Die Tama Lakes liegen in der spektakulären vulkanischen Landschaft des Tongariro-Nationalparks und haben eine faszinierende geologische Geschichte. Die Seen füllen alte Krater, die durch gewaltige vulkanische Explosionen entstanden sind. Diese Krater gehören zu den zahlreichen Eruptionszentren in der Umgebung, die mit der Aktivität des Mount Tongariro in Verbindung stehen.

Hier stellen wir dir die beiden Tama Seen im Detail vor:

Lower Tama Lake

Lower Tama Lake liegt auf etwa 1.240 Metern Höhe und füllt einen alten Krater, der durch vulkanische Aktivität geformt wurde. Der See beeindruckt mit seiner tiefblauen Färbung, die je nach Lichtverhältnissen variiert und von den umgebenden Tussock-Graslandschaften eingerahmt wird.

Er liegt zwischen den Vulkanen Mount Ruapehu und Mount Ngauruhoe und bietet ein ruhiges, fast mystisches Bild, das durch die kontrastierende karge Umgebung besonders hervorsticht. Das Wasser des Sees ist kalt und klar, und seine Oberfläche bleibt unberührt von jeglicher Aktivität, da keine Wanderwege direkt hinunter zum See führen.

Aufgrund des alpinen Klimas kann es in der Umgebung des Sees zu schnellen Wetterumschwüngen kommen, was ihm eine zusätzlich raue Note verleiht.

Upper Tama Lake

Der Upper Tama Lake liegt höher, auf etwa 1.440 Metern, und ist noch abgeschiedener als der Lower Tama Lake. Auch er befindet sich in einem alten Krater und ist von vulkanischem Geröll umgeben, was ihm eine dramatische Kulisse verleiht.

Der See ist in eine windgepeitschte Umgebung eingebettet, und seine graublauen Wasserflächen wirken kühler und weniger zugänglich. Die Aussicht vom Kraterrand über die beiden Seen, zusammen mit den dominierenden Vulkanen Mount Ngauruhoe und Mount Ruapehu, macht den Upper Tama Lake zu einem beeindruckenden Naturwunder.

Da er in einer exponierten Lage liegt, wird der See oft von starken Winden umtost, was das Erlebnis noch intensiver macht.

Zwei ikonische Berge

Mount Ngauruhoe

Mount Ngauruhoe ist einer der bekanntesten Vulkane Neuseelands, vor allem durch seine markante Kegelform und seine Darstellung als „Mount Doom“ in den Herr der Ringe-Filmen. Er erhebt sich nordöstlich der Tama Lakes und dominiert die Landschaft mit einer Höhe von 2.291 Metern.

Ngauruhoe ist ein Stratovulkan und gilt als einer der aktivsten Vulkane des Tongariro-Vulkankomplexes, mit der letzten großen Eruption im Jahr 1975. Der Vulkan zeigt sich oft majestätisch in den Wolken oder mit schneebedecktem Gipfel, was ein dramatisches Panorama über die Seen hinweg schafft.

Seine karge, felsige Oberfläche und die vulkanischen Gesteinsablagerungen erinnern an die stetige Kraft der Erde, die diese Region geformt hat.

Mount Ruapehu

Mount Ruapehu, der höchste Berg der Nordinsel mit einer Höhe von 2.797 Metern, erhebt sich südlich der Tama Lakes und bietet eine eindrucksvolle Kulisse. Ruapehu ist ebenfalls ein aktiver Stratovulkan und beherbergt einen der größten Kraterseen der Welt, der in Zeiten vulkanischer Aktivität spektakulär überlaufen kann.

Bekannt als Skigebiet im Winter und für seine atemberaubenden Wanderwege im Sommer, prägt Mount Ruapehu die alpine Landschaft der Region. Er dominiert das südliche Panorama und ist bei klarer Sicht in voller Größe sichtbar. Die ständig wechselnden Wolken um den Gipfel und die weiten Lavafelder machen ihn zu einem der faszinierendsten Berge Neuseelands.

Die ältesten Lavaflüsse in der Nähe datieren bis zu 275.000 Jahre zurück, wobei die jüngste dokumentierte Eruption in dieser Region etwa vor 11.000 Jahren stattfand.

Besonders eindrucksvoll ist, dass die phreatomagmatischen Eruptionen, die zur Entstehung der Tama-Seen führten, durch die Interaktion von Magma und Grundwasser ausgelöst wurden. Diese Ausbrüche verursachten gewaltige pyroklastische Ströme und hinterließen die charakteristischen Krater, die heute von den Tama Lakes gefüllt sind.

Der Lower Tama Lake und der Upper Tama Lake entstanden in dieser Zeit und liegen auf einer Höhe von 1.240 bzw. 1.440 Metern. Diese vulkanische Aktivität formte nicht nur die Seen, sondern auch die umliegende alpine Landschaft, die heute von Wandernden erkundet wird.

Diese Gegend gehört zu den am stärksten durch vulkanische Aktivität geprägten Regionen Neuseelands, was sie zu einem außergewöhnlichen geologischen Highlight macht. Neben den beiden Seen beeindruckt vor allem der Ausblick auf die umliegenden Vulkane, insbesondere Mount Ngauruhoe und Mount Ruapehu, die ebenfalls Teil der aktiven vulkanischen Geschichte des Parks sind.

Tama Lakes Track Karte

Hier haben wir eine Wanderkarte für dich erstellt, die dir die gesamte Route der Tour zeigt, mit verschiedenen Highlights und allen relevanten Parametern.

Routenbeschreibung der Tama Lake Tour

Hier ist eine detaillierte Routenbeschreibung für die Tama Lakes Wanderung im Tongariro Nationalpark:

Die Wanderung beginnt im Whakapapa Village, nahe dem Besucherzentrum des Nationalparks. Von dort führt der Weg zunächst durch einen kleinen Wald und dann über die Taranaki Falls Walking Track.

Dieser Abschnitt dauert etwa eine Stunde und führt an den beeindruckenden Taranaki Falls vorbei, die über eine 20 Meter hohe Lavaklippe stürzen. Schon hier bieten sich erste schöne Ausblicke auf die Vulkane Mount Ruapehu und Mount Ngauruhoe.

Nach den Taranaki Falls öffnet sich die Landschaft und du wanderst durch alpine Tussock-Felder weiter. Der Weg verläuft angenehm und ohne größere Steigungen bis zum Aussichtspunkt auf den Lower Tama Lake, der in einem alten Vulkankrater auf etwa 1.240 Metern Höhe liegt.

Dieser Abschnitt ist ungefähr 6 Kilometer lang und bietet eine großartige Sicht auf die umliegenden Vulkane.

Vom Lower Tama Lake aus beginnt der herausfordernde Teil der Wanderung. Ein steilerer Aufstieg führt auf die nächste Hochebene, wo sich der Upper Tama Lake auf etwa 1.440 Metern befindet. Der Aufstieg ist nur 1,5 Kilometer lang, erfordert aber Trittsicherheit, da der Weg lose Steine und Geröll aufweist.

Die Aussicht oben entschädigt für die Mühe: Neben dem Upper Tama Lake hat man auch einen fantastischen Blick auf die beiden Vulkane Mount Ngauruhoe und Mount Ruapehu.

Der Rückweg verläuft entlang derselben Strecke zurück nach Whakapapa Village.

Die gesamte Wanderung ist etwa 17 Kilometer lang und dauert zwischen 5 und 6 Stunden, abhängig von der Geschwindigkeit und den Wetterbedingungen. Die Strecke ist gut markiert, aber in den oberen Abschnitten ist Vorsicht geboten, besonders bei starkem Wind oder schlechtem Wetter.

Flora und Fauna im Tongariro Nationalpark

Der Tongariro Nationalpark beherbergt eine erstaunliche Vielfalt an Flora und Fauna, die sich über verschiedene alpine und vulkanische Zonen erstreckt.

Flora

Die Vegetation variiert stark mit der Höhe. In den tieferen Lagen des Parks dominieren dichte Buchenwälder (vor allem die Neuseeländische Bergbuche), die vielen einheimischen Pflanzen und Tieren als Lebensraum dienen. Höher gelegene Gebiete sind von subalpinen Sträuchern und Alpenkräutern bedeckt, darunter Hebes, Koprosmen und verschiedene Gebirgsgänseblümchen.

In den Alpentussockfeldern dominieren Gräser wie das Chionochloa-Tussockgras, die in den extremen Wetterbedingungen gedeihen. In den vulkanischen Wüsten wachsen nur robuste Pflanzen wie die Bergmargerite (Celmisia) und das Silbertussockgras, die den kargen Boden und die trockenen Bedingungen überstehen. In Feuchtgebieten und geothermischen Zonen gedeihen spezialisierte Pflanzen wie Neuseeland-Flachs und Sauergräser, die an die mineralreichen Böden angepasst sind.

Fauna

Die Fauna des Parks ist ebenso vielfältig, vor allem durch die zahlreichen endemischen Vogelarten. Der Nordinsel-Braunkiwi und die blaue Ente (Whio) sind zwei besonders seltene Arten, die im Park heimisch sind. In den Wäldern können Besucher häufig kleinere Vögel wie Tuis, Fantails und Riflemen beobachten.

Der Neuseeländische Falke (Kārearea) und der Kaka, ein einheimischer Papagei, gehören ebenfalls zu den seltener gesichteten Arten. Auch Reptilien wie Skinke sind in den wärmeren Regionen des Parks zu finden.

Insgesamt bietet der Tongariro Nationalpark eine reiche ökologische Vielfalt, die durch seine extremen klimatischen Bedingungen und seine geologische Komplexität noch verstärkt wird.

Für wen ist der Tama Lakes Track geeignet?

Die Tama Lakes Wanderung ist besonders für Wanderer geeignet, die bereits Erfahrung in alpinen Umgebungen haben und über eine gute Grundkondition verfügen. Sie ist ideal für jene, die eine anspruchsvollere Alternative zur viel frequentierten Tongariro Alpine Crossing suchen, jedoch keine extrem steilen Aufstiege oder technische Kletterabschnitte bewältigen möchten. Aufgrund des moderaten Anstiegs zum Lower Tama Lake ist die Wanderung für fitte Anfänger machbar, die bereits einige leichtere Wanderungen unternommen haben.

Für den steileren Aufstieg zum Upper Tama Lake ist jedoch Trittsicherheit und eine gewisse Ausdauer erforderlich. Dieser Teil der Tour erfordert Konzentration, da das Gelände lose Steine und Geröll aufweist. Auch Wanderer, die die Abgeschiedenheit und Ruhe der Natur suchen, kommen hier auf ihre Kosten, da die Route weniger frequentiert ist als andere Wanderwege im Tongariro Nationalpark.

Wegen der oft wechselhaften Witterungsbedingungen und der Exponiertheit der Strecke ist die Wanderung für Familien mit kleinen Kindern oder unerfahrene Wanderer weniger geeignet. Empfehlenswert ist die Tour für Outdoor-Enthusiasten, die auf der Suche nach einer längeren, aber dennoch gut zugänglichen Route in alpiner Umgebung sind

Tama Lakes Walk zu jeder Jahreszeit

Die Tama Lakes Wanderung bietet zu jeder Jahreszeit unterschiedliche Herausforderungen und Erlebnisse, da sich die Wetter- und Landschaftsbedingungen stark verändern können.

Frühling (September bis November)

Im Frühling beginnt der Schnee auf den höheren Lagen zu schmelzen, wodurch die Upper Tama Lakes besonders spektakulär wirken, da sie oft noch von schneebedeckten Vulkanen umgeben sind. Die Temperaturen sind angenehm kühl, aber das Wetter kann unbeständig sein, mit plötzlich auftretenden Regenschauern. Diese Jahreszeit bietet auch die Möglichkeit, blühende alpine Pflanzen wie Bergmargeriten oder Gentianen zu sehen.

Sommer (Dezember bis Februar)

Der Sommer ist die beliebteste Zeit für die Wanderung, da das Wetter meist stabiler und die Tage länger sind. Es kann allerdings heiß und sonnig werden, besonders in den offenen Tussock-Landschaften, wo es kaum Schatten gibt. Wanderer sollten sich auf die starke UV-Strahlung vorbereiten und ausreichend Sonnenschutz und Wasser mitnehmen. Die Aussicht auf die Seen und die umliegenden Vulkane ist im Sommer oft klar und beeindruckend.

Herbst (März bis Mai)

Im Herbst kühlen die Temperaturen wieder ab, und die Wanderung bietet häufig klare Sicht, besonders auf die Vulkane Mount Ruapehu und Mount Ngauruhoe. Die Tussock-Gräser färben sich in herbstlichen Tönen, was der Landschaft einen besonderen Reiz verleiht. Das Wetter bleibt jedoch unvorhersehbar, und Regen sowie plötzliche Stürme können auftreten.

Winter (Juni bis August)

Im Winter wird die Wanderung deutlich anspruchsvoller, da Schnee und Eis die Wege, insbesondere den steilen Anstieg zum Upper Tama Lake, rutschig und schwer passierbar machen können. Es besteht auch die Gefahr von Lawinen im Bereich zwischen den beiden Seen. Starke Winde und niedrige Temperaturen machen warme, winddichte Kleidung unverzichtbar. Einige Abschnitte der Wanderung sind in dieser Zeit möglicherweise nicht begehbar, weshalb man vor dem Start die Wetterbedingungen prüfen sollte​.

Erfahrungsbericht

Wir hatten das Privileg, diese wunderschöne Wanderung zu den Tama Lakes selbst im Rahmen unserer Neuseeland-Rundreise zu unternehmen.

Der Tongariro Nationalpark ist ein sehr beliebter Nationalpark in Neuseeland. Grund dafür ist neben seiner atemberaubenden Landschaft das begehrte Tongariro Crossing, eine Wanderung quer durch den Park. Auch diese Tour haben wir gemacht und war ein tolles Erlebnis.

Der Tama Lakes Track ist deutlich weniger bekannt und beliebt und bietet letztlich auch ein ganz anderes Wandererlebnis. Wir empfanden diese Tour als so genial, weil relativ wenig los war und wir trotzdem den Tongariro Nationalpark erleben konnten.

Die Tussok-Landschaft und der konstante Ausblick auf die markanten Berge machten das Wandern so besonders. Der Weg bis zu den Seen ist eindeutig und gut begehbar. Die Umgebung erzeugt eine klassisch neuseeländische Atmosphäre.

Doch der große Höhepunkt war für uns natürlich die Aussicht auf die beiden Tama Lakes.

Wir haben eine ganze Weile dort gesessen, ein paar Brote gegessen und die Aussicht genossen. Den Rückweg haben wir dann etwas zügiger zurückgelegt.

Wir persönlich können dir aus Erfahrung die Tama Lakes Wanderung empfehlen.

Bildergalerie: Tama Lakes Track

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